Nie wieder alte Schule

Zum Schulstart in Niedersachsen fordern die Jungen Liberalen ein Umdenken in der Organisation des Schulbetriebs ein. Hintergrund sind auch die wenigen positiven Lernerfahrungen der Corona-Pandemie.

„Anfangszeiten um oder sogar vor acht Uhr, Klassengrößen mit mehr als dreißig Kindern und Lernen ohne Mittagessen sind Überbleibsel preußischen Disziplinierungsdranges. Ein modernes Schulsystem muss demgegenüber den Anspruch haben, mit und nicht gegen Schülerinnen und Schüler zu arbeiten. Wir fordern, die Schule, wie wir sie kennen, auf den Kopf zu stellen“, erklärt die Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Niedersachsen, Nadin Zaya.

Maßgebend sind hierfür die ersten Erkenntnisse aus den Szenarien C und B, die eine verbesserte Aufnahmefähigkeit durch späteres Aufstehen im Homeschooling sowie einen schnelleren Lernfortschritt kleiner Klassengrößen im Wechselmodell darlegen konnten.

„Von Spanien bis nach Norwegen fangen die Schulen nicht vor 8:30 Uhr an. Auch chronobiologisch ist nachgewiesen, dass Jugendliche in zu frühen Morgenstunden an Konzentrationsfähigkeit einbüßen müssen. Das verschärft sich je früher der Wecker bei langen Wegzeiten klingelt, beispielsweise auf dem Land. Wir fordern daher eine landesweite Einigung der Schulträger zugunsten einer Verschiebung des Schulbeginns auf 8:45 Uhr und eine entsprechende Anpassung der Fahrzeiten des öffentlichen Personennahverkehrs“, meint Zaya.

Weiterhin führt sie aus: „In der Schule angekommen, kann es nicht sein, dass Schülerinnen und Schüler anschließend in überfüllten Klassen sitzen. Je größer die Klassen, desto eher tun sich soziale Gräben auf, die staatliche Bildungseinrichtungen eigentlich beheben sollten. Dafür muss das Land bereit sein, in mehr Lehrkräfte zu investieren und in der Sekundarstufe eine Zielgröße von 20 Personen anzupeilen.“