Liberale Agrar- und Umweltpolitik

Der richtige Umgang mit dem Wolf, Nitratbelastung im Boden, grüne Gentechnik, Glyphosat, Insektensterben, das Schreddern von Küken, Ferkelkastration… Das alles sind Themen, die in der aktuellen politischen Debatte eine große Rolle spielen. Klima- und Umweltpolitik sind die momentan wohl wichtigsten Politikfelder. Vor allem unserer Generation liegen diese Themen besonders am Herzen – das zeigen alle aktuellen Umfragen.

Zur Klimapolitik haben wir Jungen Liberalen meiner Meinung nach bereits eine sehr gute und differenzierte Beschlusslage – hier können wir locker mit den Grünen mithalten, wir haben die besseren Lösungen! Viele Fragen der Umweltpolitik betreffen allerdings oft auch den Agrarsektor und damit insbesondere den ländlichen Raum. Hier herrscht großes Konfliktpotenzial. Dieses Spannungsfeld sollten wir nicht den Grünen überlassen, die oft nur mit Halbwissen argumentieren. Auch wir Liberale sollten klären: Wie stehen wir zu den oben genannten Themen? Ein einfaches Dafür oder Dagegen reicht oft nicht aus. Wir brauchen seriöse Alternativen, echte Lösungen und Konzepte.

Auf dem letzten Bundeskongress in Bremen haben wir einen tollen Antrag zum Leben im ländlichen Raum beschlossen. In diesem Antrag haben wir bewusst auf den Bereich der Agrarpolitik verzichtet, da es hier wie oben aufgezeigt viele offene Streitfragen gibt. Aber diese Themen bewegen die Menschen. Gerade bei uns in Niedersachsen als Agrarland Nummer eins. Gerade in unserer Generation, die sich für eine nachhaltige und moderne Agrar- und Umweltpolitik einsetzt. Deshalb sollten wir als Junge Liberale Niedersachsen den Anfang machen und diesen Bereich in Angriff nehmen. Auch die FDP Niedersachsen hat sich für dieses Jahr das Verhältnis zwischen Stadt und Land als neues Schwerpunktthema gesetzt. Mit einer differenzierten Positionierung in Fragen, von denen vor allem die Menschen auf dem Land betroffen sind, die aber auch die Leute in der Stadt bewegen, könnten wir hier Akzente setzen.

Klima-, Energie-, Umwelt- und Agrarpolitik müssen nicht grün sein, sie können auch liberal sein. Hier braucht es eine progressive und gleichzeitig rationale politische Kraft. Und das können wir sein.