Vermögensbildung durch Wertpapiere als Form des liberalen Teilhabegedankens

Die Bundesregierung wird aufgefordert, eine Kampagne zur Vermögensbildung in Wertpapieren zu starten, in der sie auf die Chance und Möglichkeiten der Kapitalanlage in Wertpapieren hinweist.

Aktien und Investmentfonds haben in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich hohe Gewinne abgeworfen; mehr als jedes festverzinsliches Wertpapier je bieten oder über Lohnerhöhungen je erzielt werden kann.

Liberale Politik muß eine Politik der Teilhabe sein. Nur derjenige, der teilhaben kann an den Gewinnen des Wirtschaft, wird sich auf Dauer mit ihr identifizieren können. Liberale Politik setzt der sozialistischen Idee des Klassenkampfes die Idee der Partnerschaft gegenüber. Aktien sind (neben anderen Formen der Partnerschaft wie Mitarbeiterbeteiligung o.ä.) eine gute Möglichkeit, diesen Teilhabecharakter zu verwirklichen. Die Wirtschaft leistet mit der zunehmenden Umstellung auf Aktien mit dem Nennwert von 5,– DM ihren Beitrag zur Teilhabeidee, weil es so auch Kleistanlegern möglich wird, Aktien zu kaufen. Durch die zunehmende Verbreitung von Direktbanken, die nur geringe Mindestprovisionen verlangen, sind auch die Bankgebühren kaum noch ein Hindernis. Dennoch bestehen in der Bevölkerung große Vorbehalte gegenüber Aktien und mit Aktien verbundenen Anlageformen, die zumeist aus Unkenntnis resultieren. Die Bundesregierung möge dieser Unkenntnis in einem gemeinsamen Projekt mit den Banken und Sparkassen im Rahmen einer Kampagne ein Ende setzen, indem sie die Chancen der Anlage in Wertpapieren deutlich herausstreicht und darauf hinweist, daß durch intelligentes Streuen das Risiko minimiert werden kann.