Chancen beim Start in das Berufsleben für benachteiligte Jugendliche

Zweifellos besteht eine große Lücke zwischen den gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen und der Bewerbernachfrage. Diese Situation auf dem Ausbildungsmarkt und die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt erschwert es jungen Menschen zunehmend, nach der Schule einen Ausbildungsplatz bzw. nach der Berufsausbildung einen Arbeitsplatz zu finden; so gibt es bestimmte Personengruppen, die besondere Probleme beim Start in das Berufsleben haben, welche zwecks Chancengleichheit der Unterstützung bedürfen, um sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten zu können. Daher sprechen sich die Jungen Liberalen für folgende Forderungen aus:

1.) Noch nicht ausbildungsreife Jugendliche

Die Zahl der Abgänger aus den allgemeinbildenden Schulen ( vor allem Sonderschulen und Hauptschulen) ohne Abschluß liegt auf einem relativ hohen Stand. Da jene Menschen aufgrund vorübergehender Entwicklungsschwierigkeiten den Anforderungen einer, als auch für die Aufnahme einer Berufsausbildung zu sensibilisieren. So soll diese ”OrientierungshilfeBerufsausbildung noch nicht gewachsen scheinen, ist es ratsam, so früh wie möglich die Jugendlichen im Rahmen praxisorientierten Unterrichtes an der Schule oder an Praktika in Betrieben teilhaben zu lassen, um sie sowohl für ihre Berufswahl” u.a. nicht nur an der Hauptschule durchgeführt werden, sondern fester Bestandteil des Lehrauftrages jeder Schulform, so auch an Realschulen und Gymnasien, werden.
Das an der Hauptschule gelehrte Fach ”Arbeit- Wirtschaft- Technik” möge auch in o. gen. Schulformen, individuell auf jene ausgerichtet, den Schülern angeboten werden, um Orientierungswissen über wirtschaftliche Funktionszusammenhäge und Organisationsprinzipien zu vermitteln.

Durch diese ”Orientierungshilfen” läßt sich u.a. die relativ hohe Anzahl von Ausbildungsabbrechern reduzieren.

2.) Personen mit einer Lernschwäche, Lernbeeinträchtigung oder Lernbehinderung

Aufgrund der für jene Personen eingeschränkten Möglichkeiten einen Arbeitsplatz zu finden, ist es durchaus sinnvoll, eine Modularisierung der Ausbildung anzustreben, die eine Teilqualifizierung auf Basis der natürlich vorhandenen und verstärkt zu fördernden Ressourcen bietet. So ist es möglich, bereits mit einem Teil dieser Module einen frühen berufsqualifizierenden Abschluß zu erlangen, aber auch, die Ausbildung mit weiterfürenden Modulen zu einem späteren Zeitpunkt. z.B. nach einer längeren Phase der Berufstätigkeit, fortzusetzen.

3.) Ausländische Jugendliche

Bei vielen jungen Ausländern häufen sich die Benachteiligungen trotz integrativer Maßnahmen aus Sprach-,Bildungs- und Sozialisationsdefiziten. Theoriedefizite, kulturell bedingte Wertvorstellungen und der Elterneinfluß auf die Berufswahl verhindern eine Ausbildungsbeteiligung.

Ziel soll es daher sein, daß
a.) ausländische Betriebe zur Einrichtung von Lehrstellen gewonnen werden,
b.) Ausbildungsberater ausländischer Herkunft in Arbeitsämtern einzustellen sind und daß
c.) Gemeinschaftsinitiativen zwischen den Industrie- und Handelskammern und der Berufsberatung der Arbeitsämter einzurichten sind; damit sollen die Arbeitgeberverbände, die Berufsberatung und Gewerkschaften bei der Durchführung von Schulungsmaßnahmen und gemeinsamen Informationsaktivitäten mit ausl. Lehrkräften, ausl. Vereinen u.s.w. unterstützt werden.

Zusätzliche Forderungen:

1.) Berufsschulen

Die Jungen Liberalen fordern im Rahmen eines berufsbezogeneren Unterrichtes eine Reduzierung der zeitlichen Ausgestaltung der Berufsschule auf 8 Stunden wöchentlich; damit soll der Auszubildene nicht länger als notwendig der praktischen Ausbildung im Betrieb entzogen werden.

2.) Eingeschränktes Mobilitätsverhalten bei Jugendlichen

Die Jungen Liberalen fordern die Öffnung von Studentenwohnheimen für alle Berufsgruppen, um o.gen. Jugendlichen durch die zumal schwierige Suche nach einer Unterbringung nicht von der Annahme einer Ausbildungsstelle abzuhalten; desweiteren böte sich der Umbau von ehem. Kasernen und anderen stillgelegten Objekten zu Wohneinrichtungen an