Aktionswochenende der Jungen Liberalen Niedersachsen: New Auto needs new politics

Mit einer Aktion für mehr klimaneutrale Mobilität wollen die Jungen Liberalen Niedersachsen auf den Transformationsdruck für die Automobilwirtschaft aufmerksam machen. Vor Ort waren die örtlichen FDP-Direktkandidaten und Jungen Liberalen Lars Alt, Mats-Ole Maretzke, Nick Nalewaja und Helge Gülzau.

„Die Region Wolfsburg-Braunschweig bekommt den Transformationsdruck der Automobilindustrie wie keine andere Region in Niedersachsen zu spüren. Wir befinden uns in einem Wandel der Digitalisierung und Klimaneutralität. Bislang werden die Transformation der Automobilwirtschaft und die Impulse aus der Privatwirtschaft landespolitisch nicht ausreichend begleitet. Wir wollen die Automobilbranche dabei unterstützen, die Verkehrswende durch neue Technologien und datengetriebene Geschäftsmodelle erfolgreich zu meistern“, erklärt der Spitzenkandidat der Jungen Liberalen Niedersachsen, Lars Alt. Alt ist zugleich forschungspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion und FDP-Direktkandidat im Wahlkreis Helmstedt.

„Durch eine Innovationsagentur, die Wissenschaft und Wirtschaft vernetzt, die Ausgabe von Beratungsgutscheinen, die Einrichtung einer Task-Force mit mittelständischen Zulieferern und einer staatlichen Weiterbildungsgarantie wollen wir einen landespolitischen Beitrag dafür leisten, dass die Transformation von Volkswagen, aber auch die der Zulieferer und Beschäftigten gelingt. Darauf haben wir heute mit unserer Aktion „New Auto needs new Politics“ aufmerksam gemacht“, erklärt Alt weiter.

„Klimaneutrale Mobilität muss technologieoffen, bedarfsbezogen und kostenbewusst betrachtet werden, ohne dass bestehende Mobilitätsstrukturen politisch in Vergessenheit geraten. Deshalb wollen wir die Forschung und die Wirtschaft besser vernetzen. Das wollen wir mit der Förderung von Ausgründungen und Start-Ups, einer reibungslosen Abwicklung der Forschungszulage und mehr Mitteln für den ökonomischen Forschungsbereich erreichen“, so Alt abschließend.

Rund 30 Junge Liberale waren am vergangenen Wochenende mit einem Reisebus in der Region Braunschweig unterwegs, die vom Strukturwandel der Automobilindustrie am stärksten betroffen ist. Mit dabei waren die Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, Franziska Brandmann und die Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Niedersachsen, Nadin Zaya.

FDP-Jugend: Der Meister muss so viel Wert sein wie ein Master

Die Jungen Liberalen Niedersachsen fordern eine Aufwertung der dualen Berufsausbildung. Auszubildende und Studierende müssen auf gleichermaßen günstige Rahmenbedingungen vertrauen können.

„Die Hochschulbildung und die duale Berufsausbildung müssen denselben Stellenwert haben. Dass der Meister so viel Wert sein muss wie ein Master darf keine bloße Phrase bleiben. Das Ungleichgewicht betrifft vor allem zwei Bereiche: Den Bereich des Wohnens und den Bereich der Mobilität. Daher werden wir uns in der kommenden Legislaturperiode für die Einrichtung von Auszubildendenwohnheimen und für ein echtes landesweites Azubi-Ticket stark machen“, erklärt Lars Alt, wissenschafts- und jugendpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion und Spitzenkandidat der Jungen Liberalen Niedersachsen.

„Die hohen Mieten und lange Strecken zwischen Berufsschulen und Unternehmen treffen Auszubildende besonders hart. Mit den Auszubildendenwohnheime soll günstiger Wohnraum geschaffen und die wohnortnahe Beschulung sichergestellt werden. Das von der Großen Koalition neu eingeführte Azubi-Ticket ist eine Mogelpackung. Wir fordern eine kostenfreie Beförderung in der Sekundarstufe II – das gilt auch und insbesondere für Auszubildende. Ergänzend dazu wollen wir analog zu dem Semesterticket für Studierende ein landesweites Azubi-Ticket für 365€ im Jahr einführen. Dort wo derzeit noch keine Ausbildungsvergütung gezahlt wird, wie etwa im Erzieherberuf, wollen wir eine Ausbildungsvergütung einführen“, konkretisiert Alt.

Er ergänzt: „Niedersachsen hat derzeit das große Problem, dass sowohl vor als auch nach der Ausbildung überdurchschnittlich viele junge Menschen unser Bundesland verlassen. Wir wollen junge Menschen zum Bleiben und zum Kommen und nicht länger zum Gehen bewegen. Die Stärkung der dualen Berufsausbildung ist eine längst überfällige Wertschätzung für unsere angehenden Fachkräfte von Morgen.“

Hintergrund: Der Vorstoß basiert auf zwei Forderungen des FDP-Landtagswahlprogrammes. Dort heißt es:

  • „Unter knappem Wohnraum und steigenden Mieten leiden alle Wohnungssuchenden, besonders aber junge Menschen in ihrer Ausbildung oder während ihres Studiums. Neben der Förderung der studentischen Wohnheime setzen wir uns für die Schaffung neuer Azubi-Wohnheime ein. Ein Konzept dafür sollen gemeinsam mit der Unternehmerschaft entwickelt werden.“
  • „Die Ausweitung der kostenfreien Nutzung des ÖPNV für Schülerinnen und Schüler im Sekundarbereich II ist für uns eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Wir werden daher dafür Sorge tragen, dass landesweit die Schülerinnen und Schüler des Sekundarbereichs II analog zu den Schülerinnen und Schülern des Primar- und Sekundarbereichs I Zugang zur kostenfreien Schülerbeförderung erhalten. Das gilt auch und insbesondere für Auszubildende, daher werden wir die Mogelpackung der Großen Koalition durch ein echtes Azubi-Ticket ersetzen.“
  • „Daneben werden wir den Schritt in eine Berufsausbildung für junge Menschen attraktiver machen, indem wir ein echtes landesweites Azubi-Ticket als Ergänzung zur kostenlosen Schülerbeförderung einführen.“

FDP-Jugend fordert Einrichtung einer Digitalen Hochschule

Die Jungen Liberalen Niedersachsen wollen die Digitalisierung der Hochschulen durch die Einrichtung einer landesweiten ‚Digitalen Hochschule‘ institutionalisieren. Dadurch soll vor allem die digitale Vernetzung der Hochschulen beschleunigt und bereits vorhandene Angebote einer breiteren Masse zugänglich gemacht werden.

„Wir treten als Junge Liberale und als Freie Demokraten an, um das Land zu modernisieren. Dazu gehört auch, das Land zu digitalisieren. Das fängt in der Schule an und setzt sich in der Hochschulbildung fort. Ein Baustein dieser erforderlichen Tech-Education-Offensive im Bildungswesen soll die Einrichtung einer ‚Digitalen Hochschule Niedersachsen‘ sein“, erklärt Lars Alt, Spitzenkandidat der Jungen Liberalen Niedersachsen. Alt ist zugleich wissenschafts- und forschungspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion.

„Mit der ‚Digitalen Hochschule Niedersachsen‘ wollen wir eine Institution schaffen, die den regulären Hochschulbetrieb ergänzt. In einem Drei-Säulen-Modell sollen die Hybridlehre professionalisiert, fernuniversitäre Elemente zielführend genutzt und die Wissenschaftskommunikation gestärkt werden. Das Angebot soll den Hochschulalltag für Lehrende und für Studierende erleichtern sowie der Allgemeinheit dienen. Auch die Weiterbildung für Fachkräfte könnte mithilfe der Digitalen Hochschule auf ein neues Level gehoben werden“, führt Alt weiter aus.

„Je digitaler die Hochschule von heute, desto digitaler ist die Arbeitswelt von morgen. Schon heute leisten die Hochschulen einen wichtigen Beitrag für eine professionelle Hochschuldigitalisierung. Diese Bestrebungen gilt es angemessen finanziell zu unterstützen und optimal zu vernetzen. Der erste Schritt auf dem Weg zur ‚Digitalen Hochschule Niedersachsen‘ ist die Bündelung, Vernetzung und Didaktisierung bereits vorhandener Angebote“, heißt es abschließend.

 

Hintergrund: Der Vorstoß basiert auf einer parlamentarischen Initiative der FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag. Die Drucksache ist unter https://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen_18_12500/10501-11000/18-10942.pdf abrufbar. Vorbild ist das Konzept der „Virtuellen Hochschule Bayern“. Die Einrichtung einer „Digitalen Hochschule Niedersachsen“ zählt zu einem der Kernprojekte der FDP zur Niedersächsischen Landtagswahl. Im FDP-Wahlprogramm heißt es: „Die systematischere Vernetzung analoger und digitaler Lehr- und Lernformate wollen wir ermöglichen und finanzieren. Gemeinsam mit den Hochschulen wollen wir die digitale Transformation von Forschung, Lehre und Verwaltung beschleunigen und mittelfristig eine „Digitale Hochschule Niedersachsen“ (DHN) entwickeln. Nach dem Vorbild der Virtuellen Hochschule Bayern wollen wir eine gemeinsame Einrichtung aller niedersächsischen Hochschulen forcieren, die den Austausch digitaler Lehre koordiniert und die Möglichkeit schafft, dass alle niedersächsischen Studierenden die digitalen Angebote aller niedersächsischen Hochschulen, insbesondere im Grundlagenstudium, nutzen können. Dazu sollen vorhandene Angebote gebündelt, vernetzt und ergänzt werden.“

Junge Liberale Niedersachsen fordern Anschlussticket nach Auslaufen des 9€-Tickets

Die Jugendorganisation der FDP Niedersachsen macht sich mit Blick auf das vom Verband deutscher Verkehrsunternehmen geforderte 69€-Ticket ebenfalls für eine Anschlusslösung nach Auslaufen des 9€-Tickets ab dem 01.09.2022 stark.

„Wir setzen uns schon lange für ein 365€-Ticket für Auszubildende, Studierende und Frewilligendienstleistende pro Jahr ein. Die Vermutung, dass ein attraktiver und günstiger Öffentlicher Personennahverkehr von den Menschen gerne und dauerhaft angenommen wird, hat sich bestätigt. Der Verkehr auf den Straßen hat sich entspannt. Vor allem jungen Menschen hat sich eine neue Flexibilität eröffnet. Das 9€-Ticket ist ein Erfolgsmodell, das in finanzierbarer Form fortgesetzt werden muss“, erklärt die Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Niedersachsen, Nadin Zaya.

Konkret fordert Zaya junge Menschen bei dieser Anschlusslösung nicht aus dem Blick zu verlieren:

„Wir begrüßen den Vorstoß von Verkehrsminister Wissing, langfristig bundesweit einheitliche Tarife einzuführen sehr. Bis dieses ambitionierte Vorhaben Realität werden wird, braucht es eine Übergangslösung. Fest steht für uns, dass diese Übergangslösung vor allem diejenigen mit dem größten Bedarf an günstiger Mobilität berücksichtigen muss. Genau das würde das 365€-Ticket pro Jahr oder ein entsprechendes 30€-Ticket im Monat für Auszubildende, Frewilligendienstleistende und Studierende leisten. Auch andere Gruppen wie etwa Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger, Rentnerinnen und Rentner müssen mitgedacht werden. Unabhängig von diesen zu privilegierenden Gruppen finden wir weitere Debattenbeiträge, wie etwa den Vorstoß zu einem allgemeinen 69€-Ticket, sehr wertvoll. “

„Die Menschen müssen am 01.09. spüren, dass ihr Bedarf an günstiger Mobilität und Entlastungen wahrgenommen wird. Die Weichen hierfür sind jetzt zu stellen. Mobilität schafft im Alltag wichtige zeitliche Flexibilität und eröffnet Freiheitsräume“, meint Zaya abschließend.

Hintergrund:

Die Forderung nach einem 365€-Ticket für Auszubildende, Studierende und Frewilligendienstleistende pro Jahr wurde mit Beschluss vom 13.02.2022 in das Landtagswahlprogramm der Jungen Liberalen Niedersachsen aufgenommen. Auch die FDP Niedersachsen fordert in ihrem Landtagswahlprogramm ein Azubi-Ticket. Sowohl der Bundesminister für Verkehr und Digitalisierung, Volker Wissing (FDP), als auch der Verband deutscher Verkehrsunternehmen stufen das 9€-Ticket als großen Erfolg ein. Bundesweit sind mehr als 21 Millionen Tickets verkauft worden. Der VDV-Chef befürwortet die Einführung eines 69€-Tickets, das bei frühzeitiger politischer Planung ab September realisierbar sei. Verkehrsminister Wissing will sich langfristig für eine strukturelle Veränderung einsetzen, die den Tarif-Dschungel in Deutschland beendet.

FDP-Jugend fordert Unterstützung sozial benachteiligter Schulen

Die Jungen Liberalen Niedersachsen fordern die Einrichtung von „Talentschulen“ für bessere Aufstiegschancen im Bildungssystem. Nach diesem Konzept sollen Schulen in strukturschwachen Gebieten besondere finanzielle Unterstützung erhalten.

Die Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Niedersachsen, Nadin Zaya, erklärt: „Schülerinnen und Schüler haben in Niedersachsen nicht dieselben Startchancen. Das liegt teilweise auch an den unterschiedlich starken Herausforderungen, vor denen die Schulen stehen. Je nach Lage und weiteren sozialen Faktoren ergibt sich in manchen Schulen ein wesentlich höherer Förderungsbedarf als an anderen Schulen. Um diese strukturelle Schieflage auszugleichen, fordern wir die Einführung von Talentschulen.“

„Bildungs- und Aufstiegsgerechtigkeit ist für uns Junge Liberale der Schlüssel zur Selbstverwirklichung. Entscheidend darf nicht sein, aus welchem Elternhaus, welcher Schule, welchem Land ein Kind kommt. Entscheidend muss sein, wo es hinwill. Mit dem Konzept der Talentschulen wollen wir dies allen Kindern und Jugendlichen ermöglichen, die aufgrund eines sozial schwächeren Hintergrundes und stark beanspruchten Schulen derzeit keine fairen Startchancen haben. Wird eine Schule als Talentschule eingestuft, erhält sie zusätzliche finanzielle Mittel. Die Einstellung und Bezahlung zusätzlicher sozialpädagogischer Unterstützung wird ebenfalls gefördert. Auch die berufliche Orientierung soll an Talentschulen besondere Unterstützung finden“, führt Zaya aus.

Hintergrund: Der Vorstoß basiert auf einer Forderung des FDP-Landtagswahlprogrammes. Dort heißt es: „Wir werden Schulen in sozialen Brennpunkten stärker unterstützen durch schulische Sozialarbeit, multiprofessionelle Teams und ein erhöhtes Schulbudget, über das die Schulen frei verfügen können. „Aufstiegshelfer“ sollen Schülerinnen und Schülern Chancen und Wege zur Berufsausbildung oder zum Studium aufzeigen und dabei helfen, Netzwerke zu knüpfen. Wir werden damit alle Talente unserer Gesellschaft heben und den jungen Menschen die Chance geben, Bildungserfolge zu erzielen.“

Jugendverbände bekräftigen Forderung nach einem Wahlalter 16

Foto: Raphael Wedemeyer

 

Kurz vor der parlamentarischen Sommerpause verleihen die Jungen Liberalen, die Jusos und die GRÜNE JUGEND Niedersachsen ihrer Forderung nach einem Wahlalter ab 16 für Landtagswahlen Nachdruck. Mit einer Aktion vor dem Landtagsgebäude am Donnerstag wollen die Jugendverbände die Landtagsabgeordneten circa drei Monate vor der Landtagswahl nun direkt adressieren. 

Dazu kommentiert Nadin Zaya, Landesvorsitzende der Jungen Liberalen:

“Wir fordern mehr Mitbestimmung für die jungen Menschen in Niedersachsen. Wir sind diejenigen, die von den Entscheidungen in niedersächsischen Landtag am längsten betroffen sind. Darum müssen wir diese auch mitbestimmen können. Niedersachsen muss endlich dem Vorbild von Baden-Württemberg folgen und das Wahlalter auf 16 Jahre absenken.”

Ronja Laemmerhirt, Landesvorsitzende der Jusos ergänzt:

“Die Absenkung des Wahlalters auf 16 ist kein Entgegenkommen oder ein Privileg, sie ermöglicht mehr Menschen die Wahrnehmung ihres Grundrechts Wählen! Die bisherige Festlegung des Wahlalters auf 18 Jahre ist reine Willkür und schließt junge Menschen aus der Beteiligung an Demokratie aus. Warum zahlen junge Menschen Steuern und entscheiden über ihre Religionszugehörigkeit, dürfen aber nicht wählen?. Es braucht jetzt eine Absenkung des Wahlalters.” 

Ute Neumann, DGB-Bezirksjugendsekretärin, ergänzt: „Wer mit 16 Jahren in der Ausbildung schon Autos reparieren, Brötchen backen oder Dächer decken kann, kann ja wohl bei der Landtagswahl ein Kreuzchen setzen und die Landespolitik mitbestimmen. Alles andere ist absurd!“

Felix Hötker, Landessprecher der GRÜNEN JUGEND, fügt hinzu:

“Seit Jahren setzen junge Menschen die gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimakrise oder soziale Gerechtigkeit auf die politische Tagesordnung. Sie engagieren sich überdurchschnittlich viel in Ehrenämter und tragen damit schlichtweg gesellschaftliche Verantwortung. Diese Menschen systematisch aus Wahlen auszuschließen ist nicht mehr haltbar. Wir fordern die CDU auf, ihre Blockadehaltung aufzulösen und jungen Menschen endlich die Möglichkeit zu geben, selbst über ihre Zukunft entscheiden zu können.” 

 

Inhaltlicher Hintergrund: 

Diese Forderung wird bislang von allen demokratischen Fraktionen und Parteien im niedersächsischen Landtag unterstützt, abgesehen von der CDU. Für die Senkung des Wahlalters zu Landtagswahlen ist eine Verfassungsänderung nötig. Für diese bedarf es einer ⅔ Mehrheit im Landtag.



Junge Liberale Niedersachsen gegen Absenkung der Strafmündigkeit auf 12 Jahre

Die Jungen Liberalen Niedersachsen stellen sich vehement gegen den Vorstoß der CDU Niedersachsen zur Absenkung der Strafmündigkeit auf 12 Jahre.

„Die Forderung von Bernd Althusmann ist verantwortungsloser Populismus. Eine Absenkung der Strafmündigkeit auf 12 Jahre entbehrt sich jeder kriminologischen und pädagogischen Grundlage. Dass die CDU aufgrund eines schrecklichen Einzelfalles in Salzgitter Ängste in der Bevölkerung schürt, ist schockierend“, erklärt die Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Niedersachsen, Nadin Zaya.

„Kinder, die im Alter von 12 oder 13 Jahren schwere Straftaten begehen, befinden sich in einem besorgniserregenden Zustand. Dieser Zustand darf nicht noch weiter vertieft werden. Das Strafrecht als härtester Freiheitseingriff des Staates ist kein geeignetes Mittel, um Probleme im Elternhaus, dem System Schule und einer zu entfernten Betreuung durch das Jugendamt zu lösen. Wir brauchen die Stärkung sozialer Auffangsysteme, um Erst- und Wiederholungstaten zu vermeiden“, führt Zaya zur Ungeeignetheit der Forderung aus.

Mehrere Studien widerlegen die abschreckende Wirkung von Strafen bei Kindern. Hinzu kommt, dass Kinder häufig als schuldunfähig eingestuft werden würden und die Verfahren mit einem Freispruch enden müssten. Neben dem hohen Aufwand dieser pädagogischen Beurteilung würde das der Gesellschaft und den angeklagten Kindern in vielerlei Hinsicht die falsche Botschaft vermitteln.

„Das Jugendhilferecht und das Familienrecht ermöglichen es dem Rechtsstaat schon jetzt, sich um strafunmündige Kinder nach der Erfüllung eines Straftatbestandes zu kümmern. Ersetzt man dieses Verfahren durch das Strafrecht, wird Kriminalität im Jugendalter gefördert statt bekämpft. Entscheidend ist, dass im Vorhinein mehr Präventionsarbeit geleistet wird. Soziale Probleme und Probleme im Elternhaus, in der Schule oder mit dem Jugendamt sind die Ursache für die Kriminalität von Kindern. An diesen Ursachen ändert Herabsetzung der Strafmündigkeit nichts – viel eher könnte eine Verurteilung diese sozialen Härten vertiefen. Wir fordern daher die Stärkung der staatlichen Bildungs- und Jugendinstitutionen zur frühen Erkennbarkeit von Auffälligkeiten“, meint Zaya abschließend.

Landesweiten Schulanfang um 9 Uhr einführen

Die Jungen Liberalen Niedersachsen erneuern ihre Forderung nach einer späteren Schulanfangszeit. Diese Forderung wurde jüngst auch von dem Vorsitzenden des Landesschülerrats vertreten.

„Von Spanien bis nach Norwegen fangen die Schulen nicht vor 8:30 Uhr an. Auch chronobiologisch ist nachgewiesen, dass Jugendliche in zu frühen Morgenstunden an Konzentrationsfähigkeit einbüßen müssen. Das verschärft sich je früher der Wecker bei langen Wegzeiten klingelt, beispielsweise auf dem Land. Wir fordern daher eine landesweite Einigung der Schulträger zugunsten einer Verschiebung des Schulbeginns auf 9:00 Uhr und eine entsprechende Anpassung der Fahrzeiten des öffentlichen Personennahverkehrs“, erklärt die Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Niedersachsen, Nadin Zaya.

Die Forderung stützt sich auf Erkenntnisse aus den Szenarien C und B, die eine verbesserte Aufnahmefähigkeit durch späteres Aufstehen im Homeschooling sowie einen schnelleren Lernfortschritt kleiner Klassengrößen im Wechselmodell darlegen konnten.

„Anfangszeiten um oder sogar vor acht Uhr, Klassengrößen mit mehr als dreißig Kindern und Lernen ohne Mittagessen sind Überbleibsel preußischen Disziplinierungsdranges. Ein modernes Schulsystem muss demgegenüber den Anspruch haben, mit und nicht gegen Schülerinnen und Schüler zu arbeiten. Wir fordern, die Schule, wie wir sie kennen, auf den Kopf zu stellen“, meint Zaya.

Weiterhin führt sie aus: „In der Schule angekommen, kann es nicht sein, dass Schülerinnen und Schüler anschließend in überfüllten Klassen sitzen. Je größer die Klassen, desto eher tun sich soziale Gräben auf, die staatliche Bildungseinrichtungen eigentlich beheben sollten. Dafür muss das Land bereit sein, in mehr Lehrkräfte zu investieren und in der Sekundarstufe eine Zielgröße von 20 Personen anzupeilen.“

FDP-Jugend präsentiert Kampagne zur Niedersächsischen Landtagswahl

Niedersachsen. Im alten Osnabrücker Güterbahnhof hat die Jugendorganisation der FDP am Montag ihre Kampagne zur Niedersächsischen Landtagswahl vorgestellt. Die Jungen Liberalen Niedersachsen setzen auf Innovationsgeist, Aufstiegsgerechtigkeit und Investitionsbereitschaft.

„Die letzten fünf Jahre waren fünf verlorene Jahre in Niedersachsen. SPD und CDU haben das Land heruntergerockt. Die Große Koalition gehört durch eine Modernisierungskoalition abgelöst. Deshalb werben die Jungen Liberalen für starke Freie Demokraten in der nächsten Niedersächsischen Landesregierung“, erklärt Lars Alt, Spitzenkandidat der Jungen Liberalen Niedersachsen. Alt ist zugleich wissenschafts-, forschungs-, kultur- und jugendpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion.

„Unsere Kampagne steht für Mut, Optimismus und Diversität. Wir wollen allen Nein-Sagern eine Absage erteilen und uns den Herausforderungen unserer Zeit stellen. Deshalb lautet der Claim der Jungen Liberalen Niedersachsen zur Landtagswahl 2022 ‚Unmöglich. Bis es passiert‘. Das klare Kampagnendesign soll die Progressivität unserer Forderungen unterstreichen und die Inhalte in den Vordergrund stellen. Letztlich haben wir damit auch die Anschlussfähigkeit unserer liberalen Ideen für jede und jeden Einzelnen im Blick“, führt die Landesvorsitzende der Jungen Liberalen, Nadin Zaya, aus.

Die Kampagne soll die FDP-Kampagne mit einem besonderen Fokus auf jugendpolitische Themen ergänzen.

JuLi-Spitzenkandidat Lars Alt erklärt dazu: „Unsere inhaltlichen Schwerpunkte verfolgen alle einen jugendpolitischen Ansatz. Jugendpolitik verstehen wir als umfassendes Politikfeld. Besonders starke Berührungspunkte ergeben sich zur Bildungs-, Digitalisierungs-, Wissenschafts- und Klimaschutzpolitik. Mit Schlaglichtern wie etwa den Auszubildenden-Wohnheimen, einer Digitalen Hochschule in Niedersachsen oder auch Talentschulen wollen wir die alltäglichen Probleme junger Menschen angehen. Es wird einen konkreten, spürbaren Unterschied im Leben junger Menschen machen, wenn sie am 09.10.2022 ihr Kreuz bei den Freien Demokraten setzen.“

„Die junge Generation hat mehr verdient als nur eine Verwaltungskoalition. Die Jungen Liberalen sind wahnsinnig motiviert im Wahlkampf zu beweisen, welche Potentiale in Niedersachsen stecken“, schließt sich Zaya an.