Am Wochenende feierten die Jungen Liberalen Niedersachsen ihr 35-jähriges Bestehen in Stade. Die rund 100 anwesenden Mitglieder konnten dabei zahlreiche Gäste in ihren Reihen begrüßen.
Prominentester Gastredner war der ehemalige Vizekanzler der Bundesrepublik Dr. Philipp Rösler, der einen seiner ersten politischen Auftritte nach der Bundestagswahl 2013 absolvierte. Rösler, der in seiner Rede betonte, nicht mehr in die Parteipolitik zurückkehren zu wollen, erinnerte an erfolgreiche Initiativen der Jungen Liberalen in den letzten 35 Jahren zur Aussetzung der Wehrpflicht oder zuletzt zur Legalisierung von Cannabis. Zur aktuellen Bundespolitik sagte Rösler: „Eine Politik, die nur darauf ausgerichtet ist Koalitionsfrieden zu schaffen, kann keine gute Politik sein. Sie nimmt den Menschen nicht die Sorgen und Nöte vor Ort.“
Zuvor sprach bereits Marie-Agnes Strack-Zimmermann, stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP. Sie verurteilte die kürzlich beschlossene Neuauflage der Vorratsdatenspeicherung als Anfang vom Ende einer freien Bürgergesellschaft. Sie forderte die Jungen Liberalen auf weiter gegen einen Überwachungsstaat zu kämpfen.
Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Lars Alt erklärte zur Flüchtlingsdiskussion: „Jahrelang hat die Politik Studenten, Auszubildende, junge Familien und Geringverdiener bei der Suche nach günstigem Wohnraum gegeneinander ausgespielt. Dass nun die Flüchtlinge in vielen Bereichen als Sündenbock für die Wohnungsnot herhalten sollen, ist eine politische Bankrotterklärung und nur ein Beispiel dafür, wie unehrlich die Flüchtlingsdiskussion an vielen Stellen geführt wird.“